Liebe Leseratten, Leserattinnen und Leserattende,
am Samstag, dem 1. Juni war es dann so weit: Der Brause – Vereinsheim des Metzgerei Schnitzel Kunstverein e.V. hat nach 18 Jahren seine letzte Party im kuscheligen Vereinsheim in der alten Tankstelle auf der Bilker Allee 233 gegeben.
Aufgrund der allübergreifenden Gentrifizierung wurde das Grundstück, auf dem die alte Tankstelle steht, an einen Investor verkauft („Hochwertige Immobilien als sichere Kapitalanlage.“). Zunächst hieß es, dass “Düsseldorfs Wohnzimmer” bis 31.10.2020 am alten Ort erhalten bleiben kann. Im März 2019 kam dann die Hiobsbotschaft, dass der Mietvertrag schon Ende Mai ausläuft. Somit steht nun der Verein ohne einen geeigneten neuen Standort da, was den Druck auf die Verantwortlichen erhöht, besonders kurzfristig eine neue Bleibe zu finden. Kreative, bunte Freiräume und Begegnungsstätten, die die Stadt Düsseldorf erst l(i)ebenswert machen, werden so geschwächt oder auch im schlimmsten Fall zerstört.
Dagegen gilt es anzugehen!
Aber am Samstag wurde ab 14 Uhr bis in die frühen Morgenstunden noch einmal gefeiert!
Viele Streetart-Künstler haben sich an der dem Anlass entsprechend schwarz angestrichenen Fassade (kritisch) verewigt. Im Laden selbst wurde es nostalgisch. An den Wänden fanden sich alte Fotos und motivierende Aussagen über die Brause. Ein besonderes Schmuckstück: der Guinness Buch-Eintrag aus dem Jahr 2010 für das Grillen der längsten vegetarischen Bratwurst (101 m).
Überall haben die Vereinsmitglieder und Freunde so liebevoll gestaltet, dass es einem auch noch so hart gesottenen Besucher das Herz brach und Tränen der Rührung in die Augen schossen.
Ihr könnt Euch durch ein paar Eindrücke klicken:
Außerdem gab es ein bunt zusammengestelltes DJ-Aufgebot, von Elektropunk bis Vicky Leandros war alles dabei.
Am Abend gaben sich drei Livebands die Ehre. Es war zwar geplant, dass Maarten Gewitter, Conyo und die Fourgruppe draußen spielen. Aber leider kam schon recht früh (um 16 Uhr) das Ordnungsamt. Somit wurde rasch umgeplant.
Auch von diesem Programmpunkt sind Fotos entstanden:
Es bleibt zu hoffen, dass die geliebte Brause bald eine neue Bleibe im Innenstadtgebiet beziehen kann. Alles andere wäre katastrophal für Düsseldorf.